Private Krankenversicherung 2012 | PKV UNISEX Tarife Einführung ab 2012
Einführung der Unisex-Tarife ab dem 21.12.2012
Im Jahr 2012 galten erneut neue Bedingungen für den Wechsel von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die private Krankenversicherung (PKV). Der Wechsel in die PKV wurde für Arbeitnehmer erschwert, da die ausschlaggebende Verdienstgrenze von 49.500 € im Vorjahr 2011 auf 50.850 € in 2012 angehoben wurde.
Arbeitnehmer konnten in die private Krankenversicherung wechseln, wenn ihr Bruttogehalt über dieser sogenannten Versicherungspflichtgrenze (auch Jahresarbeitsentgeltgrenze genannt) lag.
Zusätzlich stieg der Arbeitgeberzuschuss für die PKV auf 279,23 € monatlich und für die private Pflegeversicherung auf 37,29 € monatlich im Jahr 2012. Die Beitragsbemessungsgrenze für gesetzlich Versicherte stieg auf 45.900 €.
Neben Angestellten mit hohem Verdienst hatten auch weiterhin Beamte, Freiberufler, Studenten und Selbständige die Wahl, ob sie in die private Krankenversicherung wechseln oder freiwillig in der gesetzlichen Krankenkasse versichert bleiben möchten.
PKV 2012 – Änderungen in der privaten Krankenversicherung
Durch eine Reform der Gebührenordnung der Zahnärzte (GOZ) wurden die Kosten für Zahnersatz und Zahnbehandlungen teurer. Es wurde mit einer zusätzlichen Belastung der Patienten zwischen 14 und 20 Prozent gerechnet.
Durch die gesetzliche Regelung, dass PKV-Gesellschaften ihren Kunden, die ihre Beiträge nicht zahlen, nicht mehr kündigen durften, weitete sich die sogenannte Nichtzahler-Problematik auf den gesamten Versichertenbestand aus, was bei zahlreichen Versicherern zu teilweise deutlichen Beitragserhöhungen im Jahr 2012 führte.
Es sollte jedoch betont werden, dass Aussagen in den Medien und seitens der Regierung, dass PKV-Versicherer systemimmanente Schwierigkeiten hätten, angesichts der zahlreichen Eingriffe von außen in das PKV-System durch Gesetze und Reformen, absolut absurd erschienen.
Es durfte angezweifelt werden, dass das PKV-System, das aufgrund von Alterungsrückstellungen zukunftssicher war, als riskanter eingestuft wurde als das völlig ohne jegliche Rückstellungen und Sicherheiten versehene gesetzliche Krankenversicherungssystem.
PKV – Einführung der Unisex-Tarife ab dem 21.12.2012
Zum Ende des Jahres 2012 erfolgte eine neue Beitragskalkulation auch in der PKV. PKV-Versicherer durften Männer und Frauen nicht mehr unterschiedlich bepreisen, sondern mussten sogenannte Unisex-Tarife anbieten.
Das Geschlecht wurde somit nicht mehr als Unterscheidungskriterium bei der Tarifberechnung verwendet. Infolgedessen erhielten Frauen niedrigere Beiträge, während Männer bei Neuabschlüssen mit höheren Beiträgen rechnen mussten.
Wer schreibt hier?
Autor: Holger Vogt
Holger ist seit vielen Jahren im Bereich der Krankenversicherung tätig und befasst sich insbesondere mit den Unterschieden zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung. Seine Schwerpunkte sind: Private Krankenvollversicherung, private Krankenzusatzversicherungen (u.a. Zahnzusatzversicherung, Krankenhausversicherung, Krankentagegeld), gesetzliche Krankenkassen und Pflegeversicherung.
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