Die Gesundheitsreformen in Deutschland | Änderungen in der GKV

Gesundheitsreformen in Deutschland - Welche Änderungen gab es bei den Gesetzlichen Krankenkassen
Gesundheitsreformen in Deutschland – Welche Änderungen gab es bei den Gesetzlichen Krankenkassen

Kurz zusammengefasst: Gesundheitsreformen in Deutschland

  • Kostendämpfungsgesetze (1977-1982): Wussten Sie, dass diese Gesetze höhere Selbstbeteiligungen und Höchstbeträge für Medikamente einführten?
  • Gesundheitsreformgesetz 1988: Wie beeinflusste dieses Gesetz den Kreis der Pflichtversicherten und die Selbstbeteiligung?
  • Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (1989): Kennen Sie die neuen Leistungen zur Gesundheitsförderung und Krankheitsfrüherkennung, die hier eingeführt wurden?
  • Sicherung und Strukturverbesserung der GKV (1993): Welche Maßnahmen wurden nach der Wiedervereinigung zur Beitragsgerechtigkeit ergriffen?
  • Pflegeversicherung (1995): Wussten Sie, dass zur Finanzierung der Pflegeversicherung der Buß- und Bettag abgeschafft wurde?
  • Wahlfreiheit zwischen den Kassen (1996): Seit wann können Versicherte frei zwischen den Krankenkassen wählen?
  • Beitragsentlastung für die GKV (1997): Welche neuen Rechte und Freiheiten wurden den Versicherten und Krankenkassen eingeräumt?
  • Große Gesundheitsreform (2007): Welche Veränderungen brachte diese Reform, insbesondere die Einführung des Gesundheitsfonds?
  • Einheitliche Beiträge (2009): Seit wann gilt ein einheitlicher Beitragssatz für alle Kassen?

Kostendämpfungsgesetze 1977-1982

Durch die Innovationen der vorhergegangen Jahre wurden die Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung erheblich gesteigert. Dadurch wurden in den Jahren 1977 bis 1982 verschiedene Gesetze erlassen, die die Kosten der GKV senken sollten.

Dazu gehörten höhere Selbstbeteiligungen und festgelegte Höchstbeträge für Medikamente 1977, das Krankenhauskostendämpfungsgesetz 1981 und das Haushaltsbegleitgesetz 1982, wodurch die Selbstbeteiligung um ein weiteres Mal erhöht wurde und gleichzeitig eine Negativliste eingeführt wurde.

Gesundheitsreformgesetz 1988

Um die Kosten kontrollieren zu können, wurde 1988 das Gesundheitsreformgesetz erlassen. Dadurch wurde der Kreis der Pflichtversicherten verringert und die Selbstbeteiligung erhöht.

Fünftes Buch Sozialgesetzbuch 1989

Durch das Fünfte Buch Sozialgesetzbuch wurden 1989 neue Leistungen, besonders zur Gesundheitsförderung und Krankheitsfrüherkennung eingeführt. Dazu gehörte auch die Kostenerstattung in der Kieferorthopädie.

Gesetz zur Sicherung und Strukturverbesserung der GKV 1993

Nach der Wiedervereinigung wollte man mithilfe des Gesetzes zur Sicherung und Strukturverbesserung die Beitragsgerechtigkeit und eine gesunde Konkurrenz zwischen den einzelnen Kassen erhöhen.

Pflegeversicherung 1995

Um die Pflegeversicherung zu finanzieren, wurden die Beiträge erhöht und außerhalb Sachsens der Buß- und Bettag als Feiertag abgeschafft.

Wahlfreiheit zwischen den Kassen 1996

1996 wurde die Wahlfreiheit zwischen den Kassen eingeführt. Seitdem ist man nicht mehr durch seinen Beruf an eine bestimmte Kasse gebunden. Die gesetzlichen Krankenkassen wurden durch den Risikostrukturausgleich besser gesichert.

Beitragsentlastung für die GKV 1997

Die dritte Stufe der Gesundheitsreform wurde 1997 eingeleitet. Neuerungen sind das Recht auf außerordentliche Kündigung von Seiten der Versicherten und größere Freiheiten in der Organisation der Krankenkassen.

Die große Gesundheitsreform 2007

Wirtschaftliche Sparzwänge und der immer stärker werdende demographische Wandel führten zur großen Gesundheitsreform 2007. In den Jahren zuvor waren die Beiträge immer weiter gestiegen.

Durch die Reform wurden die hausärztliche Versorgung und Qualitätssicherung gestärkt. Kernpunkt der Reform war aber vor allem die Einführung eines Gesundheitsfonds, d. h. die Krankenkassen zahlen alle in diesen Fond ein.

Einheitliche Beiträge für alle Kassen 2009

Seit 2009 gilt nun ein einheitlicher Beitragssatz für alle Kassen von 14,9 %, wobei die Bundesregierung die Beitragshöhe jährlich neu regeln kann.

Wer schreibt hier?

Autor Holger

Autor: Holger Vogt
Holger ist seit vielen Jahren im Bereich der Krankenversicherung tätig und befasst sich insbesondere mit den Unterschieden zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung. Seine Schwerpunkte sind: Private Krankenvollversicherung, private Krankenzusatzversicherungen (u.a. Zahnzusatzversicherung, Krankenhausversicherung, Krankentagegeld), gesetzliche Krankenkassen und Pflegeversicherung.

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